Gemeinsamer zentraler Stoffdatenpool von Bund und Ländern - Gefahrenabwehr durch Stoffinformation
Aktuelle, umfassende und verlässliche Informationen über umweltrelevante Eigenschaften von chemischen Stoffen und Zubereitungen sind für alle Bereiche des Umweltschutzes und zur Gefahrenabwehr von großer Bedeutung. Um solche Informationen einheitlich verfügbar zu machen, wird vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit und den Umweltministerien oder Innenministerien der Länder auf der Grundlage einer Vereinbarung aus dem Jahr 2016 das Informationssystem Chemikalien des Bundes und der Länder (ChemInfo) betrieben.
ChemInfo stellt einen weit gefächerten Merkmalskatalog zu chemischen Stoffen zur Verfügung. Für diese Stoffe sind neben umfangreichen Messdaten zu physikalisch- chemischen, ökotoxikologischen und toxikologischen Parametern und ihrem Vorkommen in der Umwelt auch Informationen enthalten, die für die Belange des Umwelt-, Verbraucher-, Katastrophen- und Arbeitsschutzes von unmittelbarer Bedeutung sind. Hierzu zählen Angaben über Gefahren, die von diesen Stoffen ausgehen, Schutz- und Einsatzmaßnahmen sowie die Wiedergabe der stoffrelevanten Inhalte aus rechtlichen Regelungen.
Neben Daten, die unmittelbar für ChemInfo erarbeitet wurden, sind Informationen zahlreicher Lieferanten aufgenommen.
Zur Erarbeitung und Visualisierung der Daten bietet ChemInfo seit 1996 ein Paket von Softwaremodulen (GSBL SoftwareSuite) für Produktion, Pflege und Recherche der Stoffdaten an. Die Software ist modular aufgebaut und setzt auf einem flexiblen fachlichen und technischen Datenmodell auf. Die standardisierte ChemInfo-Schnittstelle erlaubt sowohl einen reibungslosen Datenaustausch zwischen den Softwaremodulen als auch mit den zahlreichen Datenlieferanten und deren heterogenen Datenmodellen/-formaten.
Die Vereinbarung vom 01.01.2016 schreibt fest, dass die Betreibersoftware in fünf Ausbaustufen modernisiert wird. Mit Fertigstellung jeder Ausbaustufe werden Module des Altsystems ersetzt. Produktionssystem und Recherchesystem werden somit schrittweise modernisiert und Datenpflege sowie –erarbeitung finden zukünftig online und die Anzeige in der Rechercheanwendung synchron statt.
In der aktuellen Version sind ca. 51.000 Einzelinhaltsstoffe (Reinstoffe), ca. 26.000 Komponentenstoffe (Gemische und Zubereitungen) und ca. 230.000 Rechtsstoffklassen (rechtliche Regelungen) recherchierbar.
Bayerisches Staatsministerium des Innern, für Bau und Verkehr
Senatsverwaltung für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz
Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie
Behörde für Umwelt und Energie Amt für Immissionsschutz und Betriebe
Hessisches Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz
Ministerium für Energiewende, Klimaschutz, Umwelt und Natur des Landes Schleswig-Holstein
Im November dieses Jahres kam es in Jülich zu einem Gefahrguteinsatz mit mehreren Verletzten. Dabei war es bei der Lagerung eines für Düngemittel gehaltenen Materials zu einem unbeabsichtigten Austritt von Phosphin gekommen. Das Ereignis zog ein enormes Aufgebot an Einsatzkräften nach sich. Die Gefahrstoffschnellauskunft informiert über Maßnahmen beim Umgang mit dem hochgiftigen Gas.
Im Herbst 2022 ist der Unternehmer Dietrich Mateschitz im Alter von 78 Jahren gestorben. Sein Name ist eng verbunden mit dem Bekanntwerden einer Chemikalie, die heute in zahlreichen Energy-Drinks und anderen Alltagsprodukten zu finden ist: Taurin. Während der Stoff anfangs rechtlich noch wenig Beachtung fand, ist der Zusatz von Taurin mittlerweile für diverse Produkte reglementiert.
Im Hafen der libanesischen Hauptstadt Beirut kam es zu einer gewaltigen Explosion, das menschliche Leid und der Schaden an der Infrastruktur ist noch nicht abschätzbar. Durch den Brand einer Lagerhalle detonierten mehrere Tonnen unsachgemäß gelagertes Ammoniumnitrat. Die Gefahrstoffschnellauskunft informiert über die Geschichte, die Verwendung und den chemischen Hintergrund dieser Verbindung.
Ein neues Jahr ist für viele ein Grund, alte Laster abzulegen und z.B. endlich mit dem Rauchen aufzuhören. Immer mehr Menschen tauschen die klassische Zigarette inzwischen gegen E-Zigaretten/Vaporizer, da diese als weniger schädlich gelten. Für große Verunsicherung sorgten zuletzt jedoch Meldungen über kritische Lungenerkrankungen und mehrere Todesfälle unter Nutzern von E-Zigaretten in den USA.
In diesen Tagen jährt sich der Chemieunfall im indischen Bhopal zum 35. Mal. Am 3. Dezember 1984 gelangte in einer Pestizidfabrik in Bhopal Wasser in einen Tank mit Methylisocyanat. Mehrere Tonnen des hochreaktiven und giftigen Stoffes wurden freigesetzt, tausende Menschen starben an den unmittelbaren Folgen der Katastrophe. Das Ereignis gilt als die größte Chemiekatastrophe überhaupt.
Nach der Havarie eines Frachters gingen zahlreiche Container über Bord, darunter auch Gefahrgut-Container. Mindestens einer der Container soll den Gefahrstoff Dibenzoylperoxid enthalten, ein Stoff, der u.a. in Kunstharzen und Klebstoffen Verwendung findet.
In Millionen Eiern aus den Niederlanden wurden Rückstände des Insektizids Fipronil nachgewiesen. Nach vorliegenden Erkenntnissen sind diese Rückstände auf Belastungen des Desinfektionsmittels Dega-16, welches mit dem Schädlingsbekämpfungsmittel versetzt war, zurückzuführen. Auch in einigen Betrieben Niedersachsens kam Dega-16 zum Einsatz. Die Belastung der hier erzeugten Eier wird geprüft.
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